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Der Apfel hat ein relativ hartes Fruchtfleisch. Die Gefahr, dass sich ein Baby oder Kleinkind daran verschluckt, lässt viele Eltern zögerlich werden, ihrem Kind das Obst frisch und unverarbeitet anzubieten. Bei verarbeiteten Apfelprodukten (Apfelmus, Apfelkompott, Apfelsaft…) geht ein Teil der gesundheitsfördernden Wirkung verloren. Außerdem werden solchen Produkten Zucker zugesetzt, der generell in eher geringen Mengen verzehrt werden sollte. Doch in welcher Form dürfen Babys und Kleinkinder frischen Apfel zu sich nehmen?
Fakten rund um Babys Ernährungsplan
- Von Geburt an bis zu einem Alter von 4 – 6 Monaten sollte man das Baby ausschließlich über Stillen oder Flaschennahrung ernähren
- Die Einführung anderer Nahrungsmittel erfolgt schrittweise ab dem 5. Lebensmonat bis spätestens 7. Lebensmonat. Diese Phase wird als „Beikostphase“ bezeichnet. Nach und nach werden die Milchmahlzeiten dabei durch Breimahlzeiten ersetzt. Das Baby ist sowohl in seiner körperlichen Entwicklung (Zähne) als auch mit seinen motorischen Fähigkeiten (Feinmotorik, Kauen, Schlucken) noch nicht in der Lage, Mahlzeiten in unpürierter Form zu sich zu nehmen.
- Ab dem 10/11. Lebensmonat darf das Baby am Familientisch Platz nehmen. Ab diesem Alter kann das Kind mit normaler Mischkost ähnlich der von uns Erwachsenen ernährt werden. Zu beachten sind die begrenzte Verwendung von Gewürzen und das Portionieren der Speisen in kleinere handhabbare Stücke.
Apfel: wertvoll für unsere Gesundheit
Der Apfel besitzt wertvolle Inhaltsstoffe. Besonders zu erwähnen sind
- Vitamine, vor allem Provitamin A, B1, B2, B6, E, C, Niacin, Folsäure, Betacarotin, Jod
- Mineralstoffe, vor allem Kalium, Eisen, Magnesium, Kalzium
- Pektine (wasserbindende Ballaststoffe)
- Flavonoide (Pflanzenstoffe mit Schutzfunktion für Körperzellen und damit Schutz vor Erkrankungen z.B. Krebsleiden).
Der Genuss von Apfelstücken ist schließlich auch bei Babys mit einer gesundheitsfördernden Wirkung verbunden:
- Zur Förderung der Verdauung (stuhlregulierend),
- als kalorienarme Obstsorte,
- als schneller Energielieferant (Trauben- und Fruchtzucker)
- zur Förderung der Zahngesundheit („Zahnbürste“).
Apfelstücke für Baby: Das ist zu beachten
1. Rohe oder verarbeitete Variante?
Normalerweise bekommen Babys erst zwischen dem 6. bis 8. Lebensmonat ihre ersten Zähnchen. In der Phase der Beikosteinführung sollte deshalb auch der Apfel in eine breiige Konsistenz gebracht werden, bevor er dem Baby gereicht wird. Geeignet wären:
- Apfelmus
- Geriebener Apfel (ohne Schale)
- Apfelkompott (zerkleinerte gekochte Apfelstückchen)
- Apfelsmoothie (Apfel als Alleinzutat oder verdünnt mit Wasser)
Ab einem Alter von 10 Monaten darf das Baby geschälte rohe Apfelstücke essen. Die Stücke sollten schmal geschnitten sein, damit das Kind das Fruchtfleisch mit den wenigen Zähnchen zerkleinern kann. Dünne Stücke lassen sich außerdem durch Druck auf den Gaumen gut „zerquetschen“, bevor das Baby sie herunterschluckt.
2. Mit oder ohne Schale?
Die Vitamine sitzen beim Apfel in und unter der Schale, weshalb er eigentlich immer mit Schale verzehrt werden sollte. Für Babys allerdings ist die Schale schwer zu kauen und zu schlucken. Deshalb sollte man den Apfel anfangs immer schälen. Erst, wenn die Umstellung auf die Familienkost abgeschlossen ist (etwa um den 1. Geburtstag des Kindes), darf man den Apfel in Form von ungeschälten rohen Apfelstücken verabreichen.
3. Allergiegefahr?
Babys im Alter zwischen 5 und 7 Monaten besitzen eine hohe Toleranz gegenüber neuen/unbekannten Lebensmitteln. Die Entstehung einer Allergie durch die Verfütterung von Apfel ist daher unwahrscheinlich.
Tipps:
• Äpfel gründlich abwaschen und trocken reiben (zur Entfernung aller eventuellen Rückstände chemischer Behandlungen). Alternativ: Kaufen Sie Bio-Äpfel.
• für Babys im Beikost-Alter (5. – 9. Monat) „weiche“ Formen des Apfels verwenden (durch Pürieren, Dünsten oder Kochen)
• geschälter Apfelstücke für Babys ab 10 Monaten
• ungeschälter Apfelstücke für Kleinkinder (ab 1. Geburtstag) möglich
• Kind beim Essen, auch von Apfelstücken, niemals unbeaufsichtigt lassen
• Apfelobst wirkt stuhlregulierend. Bei Durchfallerkrankungen kann jedoch mit dem Verzehr eines geriebenen Apfels (mit Schale) eine stopfende Wirkung erzielt werden.
Viel Spaß beim Probieren verschiedener Apfel-Variationen.
Quellen:
https://www.gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/obst/apfel
https://www.apotheken-umschau.de/Apfel
https://www.netdoktor.de/baby-kleinkind/zahnen/
https://www.netdoktor.de/ernaehrung/e-440-pektin/
https://flexikon.doccheck.com/de/Catechin
https://flexikon.doccheck.com/de/Antioxidans
https://flexikon.doccheck.com/de/Flavonoid