In diesem Artikel
KreiHose langsam eng? BH zu klein? Seltsamer Appetit? Keine Sorge. Ab der 7. Schwangerschaftswoche ist Ihr Körper voll auf Wachstum eingestellt. Das Baby in Ihrem Bauch entwickelt sich rasant. Lesen Sie hier, was alles in dieser Woche passiert.
Schwangerschaftswoche 7
In der SSW 7 beginnt langsam das Wachstum und die Vergrößerung der Gebärmutter. Das Baby hat noch genug Platz und hüpft in seiner Höhle auf und ab. Die Schwangere selbst merkt die Veränderung zu diesem Zeitpunkt eher über körperliche Besonderheiten oder „Beschwerden“, die aber irgendwie dazugehören. Deshalb empfinden es viele Frauen auch eher erleichternd, dass sich die Schwangerschaft endlich „zeigt“.
Körperliche Veränderungen
Die Schwangerschaftssymptome, die sich zeigen, könnten einzeln gesehen auch durch andere Erkrankungen oder Stresssituationen ausgelöst sein, in der Summe jedoch sind sie Zeichen einer sich gut entwickelnden Schwangerschaft:
- Müdigkeit ganztägig – hohes Ruhebedürfnis durch Hormonumstellung
- Durchschlafprobleme (Aufregung, Unruhe, Hitzewellen)
- Ziehen im Unterleib (Gebärmutter ist durch Bänder verankert – das „Gewicht“ ist zu spüren)
- Häufiger Harndrang (Druck der „gefüllten“ Gebärmutter auf die Blase)
- Verdauungsproblem (Blähungen, Verstopfung durch Darmträgheit)
- Heißhungerattacken (Kalorienbedarf)
- Übelkeit
- Brustwachstum (Vorbereitung auf das Stillen)
- Vermehrter Ausfluss (ohne Beschwerden wie Schmerzen, Juckreiz, übler Geruch)
- Kreislaufprobleme
Viele Schwangere leiden unter Kreislaufproblemen wie Schwindel, Schwarzsehen oder gar „Umkippen“ (Kreislaufdysregulation). Dies geschieht besonders
- beim morgendlichen Aufstehen oder
- bei schnellem Aufstehen nach langem Sitzen oder
- bei langem Stehen.
Ursache dafür sind die Erweiterung der Blutgefäße durch muskelentspannende Hormone (Progesteron) und die Vermehrung des Blutvolumen um ca. 1 – 1,5 Liter (Plazenta und Kind müssen mitversorgt werden. Somit ist eine höhere Herzleistung gefordert. Bei oben aufgeführten Situationen „versackt“ das Blut manchmal aber auch in den Beinen, was dann die Kreislaufprobleme verursacht.
Bauchumfang: Der Bauchumfang ist auch in dieser Woche noch nicht gewachsen. Enge Hosen/Röcke sind auf Vergrößerung durch die Verdauungsbeschwerden zurückzuführen (Blähungen, Verstopfung).
Gebärmuttergröße: Die Gebärmutter ist aufgelockert und schon leicht vergrößert.
Seelischer Zustand
Die Hormonumstellung kann das Wohlbefinden der Schwangeren beeinträchtigen. Nicht unbeeinflusst davon bleibt natürlich auch das psychische Wohlbefinden. Die Akzeptanz von Beschwerden ist aber besser, je mehr Rückhalt die Schwangere empfindet. Also ist jetzt durchaus die Zeit für „Verwöhnprogramme“ gekommen. Der Körper der Frau erbringt in der Schwangerschaft eine „Riesenleistung“.
Kindliche Entwicklung
Jetzt besteht der Embryo aus etwa 42 – 44 Zellblöcken (Segmenten). Aus dieser Anzahl bildet sich ab jetzt der komplette Embryo heraus. Sein Kopf wächst und mit ihm entwickelt sich das Gehirn. Auch Arme und Beine sind nun zu erkennen. Muskelstränge werden gebildet. Somit fängt der Embryo an, sich zu bewegen. Das Kleine wird aktiv! Am Anfang sind es eher kleine Zuckungen des gesamten Embryos, die die Mutter nicht bemerkt. Erst um die 18. SSW wird die Mutter die Bewegungen des Kindes sicher wahrnehmen können.
Größe: Das werdende Kind hat jetzt die Größe einer Heidelbeere (5mm). Es wächst jetzt jeden Tag etwa einen Millimeter.
Gewicht: Sein Gewicht ist noch nicht messbar.
Vorsorge
Im Mutterpass sind bei jedem Eintrag Angaben zum Schwangerschaftsalter zu lesen. In der 7. SSW sind 6 Wochen der Schwangerschaft vollendet und x Tage in der laufenden 7. SSW vergangen. Deshalb steht im Mutterpass z.B. 6+2 oder 6/2 unter der Spalte „Schwangerschaftswoche“. So werden die Wochen genau gezählt. Bedeutung haben diese genauen Angaben, wenn es um Frühgeburten, Mutterschutzfristen und Terminüberschreitung geht. Die 7.SSW besteht demzufolge aus
- 6+1 = 1. Tag der 7. SSW
- 6+2 = 2. Tag der 7. SSW
- 6+3 = 3. Tag der 7. SSW
- 6+4 = 4. Tag der 7. SSW
- 6+5 = 5. Tag der 7. SSW
- 6+6 = 6. Tag der 7. SSW
- 7+0 = 7 vollendete Wochen
Folsäure in der Schwangerschaft
Folsäure (Vitamin B9 oder auch Folat) ist für Gesundheit und Immunsystem besonders wichtig. Besonders viel Folsäure ist in folgenden Lebensmitteln enthalten (Beispiele):
- Kohlsorten
- Spinat
- Spargel
- Sommersalate
- Tomaten
- Orangen
- Vollkornbackwaren
- Haferflocken
- Kartoffeln
- Eier
- Nüsse
Leider kann in der Schwangerschaft der erhöhte Bedarf an Folsäure nicht über die Nahrung allein gedeckt werden. Deshalb sollten Schwangere im ersten Drittel der Schwangerschaft zusätzlich ein Folsäurepräparat einnehmen. Folsäure ist unter anderem beteiligt an Blutbildung, Zellteilung, DNA-Aufbau, Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Ein Mangel kann dem Baby schaden (Fehlbildungen im Bereich von Wirbelsäule und Gehirn, evtl. Begünstigung von Frühgeburten, evtl. Entstehung von Herzfehlern).
Achtung: Die Einnahme jeglicher Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine), also auch Folsäurepräparate, sollten nicht ohne ärztliche Rücksprache eingenommen werden.
Ich wünsche Ihnen Alles Gute!
Quellen:
Ch. Mendle, S. Opitz-Kreuter; „Das Hebammenbuch“, 5. Auflage, Schattauer-Verlag, S. 144
https://de.depositphotos.com/101121998/stock-illustration-infographic-about-baby-size-during.html
https://www.onmeda.de/schwangerschaft/7-ssw.html
https://www.onmeda.de/naehrstoffe/folsaeure.html
https://www.onmeda.de/naehrstoffe/folsaeure.html#lebensmittel-mit-folsaeure
https://www.netdoktor.de/medikamente/folsaeure/