In diesem Artikel
Von allen Schwangeren ersehnt, beruhigen und erfreuen sie: Die Kindsbewegungen. Egal wie heftig, für die meisten werdenden Mütter fühlen sie sich sehr gut an. Schließlich signalisiert das Kleine: „Hallo Mami, ich bin wach!“ Doch warum ist diese Meldung vom Kind an die Mutter so wichtig? Und was ist, wenn die Meldung mal ausbleibt? Lesen Sie in unserem Artikel zu SSW 31 mehr darüber.
Schwangerschaftswoche 31
Denken Sie positiv: So könnte man SSW 31 auch überschreiben. Was Mutter und Ungeborenem in dieser Woche physisch und psychisch bevorsteht, erklären die folgenden Abschnitte.
Körperliche Veränderungen
Viele Schwangere leiden unter geschwollenen Füßen und Knöcheln. Das ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern bereitet durchaus auch Schmerzen. Wichtig hierbei ist das regelmäßige Hochlegen der Beine, damit das angesammelte Wasser besser abtransportiert werden kann. Passendes Schuhwerk, Fußbäder und leichte Massagen bringen Schmerzlinderung.
Bauchumfang: Der Bauchumfang nimmt nun eher rasch zu. Das Baby schafft sich Platz.
Gebärmuttergröße: Die Oberkante der Gebärmutter (Fundus) ist 3 Querfinger unter dem Rippenbogen zu tasten.
Seelischer Zustand
Bleiben Sie trotz körperlicher Beschwerden aktiv. Seien Sie optimistisch. Eine Schwangerschaft ist zeitlich begrenzt und gegen viele Beschwerden ist „ein Kraut gewachsen“. Konzentrieren Sie sich auf die schönen Momente, die sicher sehr überwiegen. Und sorgen Sie für Ihr Wohlbefinden. Ohne schlechtes Gewissen dürfen Sie Mittagsschläfchen einlegen, die Beine hochlegen, sich Massagen gönnen, in Katalogen oder Einkaufszentren stöbern und Ihre Lieblingsspeisen essen, ggf. auch in Restaurants. Wann wird man jemals wieder so verwöhnt?
Kindliche Entwicklung
Das Baby hat ab der 31. Schwangerschaftswoche weniger Platz in seiner Bauch-Wohnung. Oft fühlen sich seine Bewegungen durch den eingeschränkten Bewegungsspielraum geringer an. Auch schläft es etwa 15 bis 20 Stunden am Tag. Achten Sie auf seine Bewegungszeiten – oft entwickelt das Baby einen Tagesablauf mit bestimmten Wachzeiten (= Strampelzeiten). Kindsbewegungen, das heißt deren „typisches“ Vorhandensein, sind ein Zeichen für das Wohlbefinden des Babys.
Nachlassende Kindsbewegungen können bedeuten:
- das Baby schläft (man kann es wecken),
- es hat keinen Platz mehr (auch da kann man es zu Bewegungen anregen),
- ihm geht es nicht gut (es fehlt die Kraft für Strampeln).
Hinweis: Deshalb lassen Sie umgehend eine Kontrolluntersuchung durchführen, wenn Sie das Gefühl nachlassender Kindsbewegungen haben.
Größe: Das Baby ist jetzt etwa 42cm lang.
Gewicht: Es wiegt ungefähr 1600 Gramm.
In den kommenden Wochen bis zur Geburt wird das Baby sein Gewicht noch einmal verdoppeln.
Vorsorge
- Zwischen SSW 31 und 32 findet die dritte große Vorsorgeuntersuchung statt. Falls Sie das Gefühl haben, zwischendurch eine Konsultation beim Arzt zu benötigen, ist dies völlig legitim. Denn gefühlt nachlassenden Kindsbewegungen können durchaus Angst bereiten. Eine Kontrolluntersuchung in solch einem Fall ist dann sicher besser, als in seinen Ängsten zu „brüten“ oder einen wirklich besorgniserregenden Anlass zu „übersehen“.
- Eine Methode, um das aktuelle Befinden des Babys „herauszufinden“ ist die Schreibung eines CTGs. Das CTG (Kardio-Toko-Gramm) ist die Aufzeichnung der kindlichen Herzaktion und der Wehentätigkeit ähnlich einer EKG-Kurve. Es wird beim Frauenarzt/ in der Klinik oder bei der Hebamme geschrieben und mit einem Punkte-Score bewertet. Bei bedenklichem Befund erfolgen engmaschige Kontrollen entweder ambulant, oft aber auch im Rahmen einer stationären Aufnahme.
Sonstiges
Achtung! Zunehmende Ödeme können auch Anzeichen für eine Schwangerschaftserkrankung sein. Es handelt sich um die sogenannte Gestose, bei der der Blutdruck der Frau sehr ansteigt und die Nieren über den Urin Eiweiß ausscheiden. Deshalb wird bei den Vorsorgeuntersuchungen jeweils das Körpergewicht kontrolliert (Hinweis auf schnelle übermäßige Ödeme), Blutdruck gemessen und der Urin untersucht (u. a. auf Eiweißausscheidung). Eine stationäre Aufnahme ist im Falle einer Gestose-Erkrankung unumgänglich. Sollten die Ödeme jedoch ohne Blutdruckanstieg und Eiweißausscheidung verlaufen, sind sie zwar lästig aber ungefährlich.
Es gibt mehrere Methoden, um Beschwerden durch Wassereinlagerungen nachhaltig zu lindern. Setzen Sie sich mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme in Verbindung. Als hilfreich empfunden werden oft:
- Fußbäder mit bestimmten Zusätzen
- Akupunktur-Behandlung
- Spezielle Yoga-Übungen
- Homöopathische Behandlungen
und vieles mehr.
Ich wünsche Ihnen Alles Gute und ein aktives Baby!
Quellen:
Ch. Mendle, S. Opitz-Kreuter; Das Hebammenbuch; 5. Auflage, Schattauer-Verlag, S. 194.
https://flexikon.doccheck.com/de/Fundusstand
https://www.onmeda.de/schwangerschaft/31-ssw.html
https://www.onmeda.de/schwangerschaft/entwicklung_foetus.html