In diesem Artikel
In der 2. Schwangerschaftswoche reift das Eibläschen heran bis zum sprungbereiten Follikel und die Gebärmutter bereitet sich auf den Empfang einer befruchteten Eizelle vor. Was in Ihrem Körper rund um den Eisprung geschieht, lesen Sie im folgenden Text.
Schwangerschaftswoche 2
Ende der rechnerischen Schwangerschaftswoche (SSW) 2 findet der Eisprung (Ovulation) statt. Eine Befruchtung der Eizelle kann nur erfolgen, wenn rund um diesen Zeitpunkt herum auch Spermien zur Eizelle gelangen. Dies geschieht auf natürlichem Weg durch Geschlechtsverkehr (Kohabitation) oder durch „künstliche“ Maßnahmen (künstliche Befruchtung). Die Eizelle bleibt für etwa 24 Stunden befruchtungsfähig. Samenzellen können 2-5 Tage (Angaben dazu variieren in der Literatur) im weiblichen Genitaltrakt überleben. Auch wenn die Frau also ab ca. 5 Tage vor dem Eisprung bis 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtungsfähig ist, sind die Chancen für eine Befruchtung direkt um den Zeitraum der Ovulation am höchsten.
Körperliche Veränderungen
Der Körper der Frau muss die benötigte Eizelle bereitstellen. Sie reift durch den Einfluss von Hormonen in einem Eibläschen (Follikel) des Eierstocks (Ovar) heran. Am 14. Zyklustag nach dem Beginn der letzten Periode platzt der reife Follikel und gibt eine Eizelle frei. Diese wird vom Eileitertrichter aufgefangen und wandert durch den Eileiter Richtung Gebärmutterhöhle. Der Zeitpunkt des Eisprungs kann am besten an der Konsistenz des Zervikalschleims festgestellt werden. Zieht der Schleim lange durchsichtige Fäden, ist der Zeitpunkt des Eisprungs gekommen, denn er ist jetzt durchlässig für Spermien.
Seelischer Zustand
Die Frau befindet sich in einem erwartungsvollen, vielleicht auch etwas angespannten Zustand, Schließlich ist eine neue Chance auf eine Schwangerschaft gegeben. Manchmal erfolgt Sexualität „nur noch nach Kalender“. Doch genau dies ist die schlechteste Herangehensweise. Sie führt zu Verkrampfung, Druck und Unlust auf beiden Seiten. Kleine Auszeiten mit vielen Genussmomenten hält Lust und Liebe frisch und den Körper entspannt und empfängnisbereit.
Kindliche Entwicklung
Es liegt eine befruchtungsfähige Eizelle vor. Sie wandert durch den Eileiter und wird dort befruchtet. Im Zellkern der Eizelle befinden sich die Erbanlagen der Mutter (Gene). Im Zellkern des Spermiums befinden sich die Erbanlagen des Vaters. Bei Verschmelzung beider Kerne wird, je nach dem Chromosomensatz des Vaters, das Geschlecht des Kindes festgelegt. Die Entstehung des neuen Lebens kann in der 2. SSW beginnen.
Vorsorge
Lassen Sie sich vom Frauenarzt speziell auf Infektionen untersuchen. Häufig verursachen Infektionen „Verklebungen“ im Genitaltrakt (Eileiter) oder verändern das Scheidenmilieu, sodass für die Spermien der Weg zur Eizelle nicht zu schaffen ist.
Tipp: Gleitgele verursachen für Spermien oft ein ungünstiges Scheiden-Milieu. Sie können sich nicht mehr gut fortbewegen oder überleben den Weg durch die Scheide nicht. Für Kinderwunsch-Paare gibt es deshalb spezielle förderliche Gleitgele, wenn nötig.
Sonstiges – Mehrlingsgeburten
Manchmal werden es auch zwei:
Statistisch kommt auf 85 Einlingsgeburten eine Zwillingsgeburt. Die Chancen auf eine Zwillingsschwangerschaft erhöhen sich, wenn:
- In Ihrer Familie bereits Zwillinge vorkommen
- Ein höheres mütterliches Alter vorliegt
Zwillinge entstehen auf zwei Wegen:
- In einem Zyklus reifen zwei Eibläschen heran, deren Eizellen freigesetzt werden und durch zwei verschiedene Spermien befruchtet werden = zweieiige Zwillinge
- Nach der Befruchtung teilt sich die Eizelle in zwei gleiche Teile, aus denen jeweils ein Kind entsteht = eineiige Zwillinge
Ich wünsche Ihnen Alles Gute!
Quellen:
Ch. Mendle, S. Opitz-Kreuter; „Das Hebammenbuch“, 5. Auflage, Schattauer-Verlag, S. 111ff
https://flexikon.doccheck.com/de/Befruchtung
https://flexikon.doccheck.com/de/Farnkrautphänomen