10. SSW: Baby-Entwicklung & Infos für Mama | Schwangerschaftswoche

Schwangerschaftswoche (SSW) 10 – die letzte Woche der Embryonalphase läuft: Die Organe des Embryos sind nun alle an ihren Platz, auch wenn noch nicht alle ihre Funktion aufgenommen haben. Die äußere Form des Embryos entspricht der eines Menschen mit recht großem Kopf, einem zarten Körper und dünnen Ärmchen und Beinchen. Welche weiteren Entwicklungsschritte bei passieren Mutter und Kind in dieser Woche passieren, erfahren Sie hier.

SSW 10

In diesem Artikel

„Bist Du etwa schwanger?“ So oder so ähnlich könnten Verwandte oder Freunde reagieren, wenn Sie bei Ihnen „verdächtige“ Veränderungen bemerken. Vielleicht ist es nun Zeit, die Schwangerschaft zu verkünden? Zu denen, die zum Kreis der Informierten gehören, zählen auch Geschwisterkinder des erwarteten Babys. Doch wie sagt man einem Kind kindgerecht, dass bald ein neues Familienmitglied dazukommt? Dazu finden Sie einige Anregungen in diesem Text.

Video-Tipp

Schwangerschaftswoche 10

Erste äußere Anzeichen der Schwangerschaft werden nun, in SSW 10, für aufmerksame Personen aus dem unmittelbaren Umfeld sichtbar. Veränderungen des Hautteints, der Körpermaße oder des (Ess)Verhaltens bleiben nicht unbemerkt:

Körperliche Veränderungen

Als Zeichen der hormonellen „Umwälzung“ bemerken viele Schwangere in der SSW 10 Veränderungen ähnlich denen wie in der Pubertät:

  • Strähniges, struppiges Haar
  • Unreine Haut
  • Erste Gewichtsveränderungen:
  1. Gewichtszunahme durch Brustwachstum, Wassereinlagerungen, Erhöhung des Blutvolumens
  2. Gewichtsabnahme durch Übelkeit/Erbrechen → ärztliche Kontrolle nötig

Schwangerschaftsbauch

Bauchumfang: Der Bauch beginnt sich leicht zu wölben.
Gebärmuttergröße: Die Gebärmutter ist jetzt so groß wie eine Apfelsine.

Seelischer Zustand

Langsam stabilisiert sich der seelische Zustand wieder. Die Frau ist in ihrer neuen Situation angekommen und kann die Schwangerschaft endlich genießen. Sie beginnt Zukunftspläne zu schmieden und forstet das Internet nach Schwangerensachen und Babyutensilien durch. Vielleicht beginnen die werdenden Eltern auch schon eine „Vorgeburtsliste“ aufzustellen:

  • Hat die Wohnung Platz für ein Babyzimmer/Babybereich (oder müssen wir umziehen)?
  • Ist das Auto Baby-geeignet (Kindersitz, Kofferraumgröße…)?
  • Machen wir noch mal einen „Zu-Zweit-Urlaub“, bevor das Baby da ist?
  • Nehmen wir an einem Geburtsvorbereitungskurs teil (ja/nein; mit Partner/ohne Partner…)?

Und so weiter…. Diese Fokussierung macht Sinn, denn Baby und Mutter brauchen ein geeignetes sicheres Umfeld.

Kindliche Entwicklung

  • Alle inneren Organe sind angelegt (auch die inneren Geschlechtsorgane).
  • Das Gehirn wächst schnell und die Zellen bilden Verbindungen untereinander (Synapsen).
  • Es bilden sich die Finger- und Zehennägel aus.

Größe: Der Embryo ist jetzt etwa so groß wie eine Kumquat-Frucht (Scheitel-Steiß-Länge 2,5 cm).
Gewicht: Er wiegt jetzt ca. 4g.

Vorsorge

Zwischen der 9. und 12. SSW findet die erste Schwangeren-Vorsorgeuntersuchung mit entsprechenden Einträgen in den Mutterpass statt. Die Vorsorgeuntersuchungen werden alle 4 Wochen durchgeführt. Ebenfalls in diesem Zeitraum ist das erste Ultraschallscreening vorgesehen.

Erstes Kind oder Geschwisterchen?

Das wievielte Kind erwarten Sie? Falls es in Ihrer Familie bereits ältere Kinder gibt, fragen Sie sich sicher:

Wann und wie sagen wir unserem Nachwuchs, dass bald ein Geschwisterchen kommt?

SSW 10 Geschwister

Folgende Überlegungen spielen eine Rolle:

  • Kleine Kinder erzählen „aufregende“ Dinge überall weiter (Kindergarten, Großeltern…) – wäre dies in Ordnung oder „noch“ nicht gewünscht?
  • Wie weit ist die Schwangerschaft fortgeschritten (besteht noch ein Fehlgeburtsrisiko)?
  • Ist schon ein Bauch sichtbar/das Baby spürbar?
  • Bekommt das große Kind das Unwohlsein der Mutter mit und hat Angst um sie?

Die meisten Kinder haben sehr feine „Antennen“ und merken, dass etwas „im Busch“ ist. Deshalb ist es gut, dem Kind beizeiten von der baldigen Ankunft des Geschwisterchens zu erzählen (bevor es über den Buschfunk oder per Zufall davon erfährt!). Je nach Alter des Kindes können verschiedene Dinge zur besseren Anschauung zum Einsatz kommen:

  • Babybauch zeigen/spüren lassen (wenn er schon zu sehen ist) – ggf. Fotos machen
  • Altersentsprechendes Buch anschauen/lesen/besprechen
  • Kalender Zeigen (jetzt blühen Blumen und Bäume, dann kommt der Sommer mit frischem Obst und Badeurlaub, im Herbst fallen bunte Blätter, dann wird das Baby geboren)
  • Ein Willkommensspielzeug für das Baby besorgen, welches der Bruder/die Schwester dem Baby schenkt und aussuchen darf, doch Achtung: Auch das Baby sollte ein lang ersehntes Willkommensgeschenk für den großen Bruder/Schwester bereithalten – Sie beugen mit diesem Vorgehen Eifersucht und Benachteiligungsgefühlen vor (wenn sich fast alles ausschließlich um das neue Baby dreht).
  • Babybereich/-zimmer gemeinsam einrichten, Zimmer für „großes Kind“ neugestalten (großes Bett, Wandgestaltung usw.)
  • Babyalbum des großen Kindes immer wieder anschauen, Vorstellung vom Leben mit Baby formt sich
  • Fotoalbum für das Baby besorgen – erstes Ultraschallbild einkleben (lassen)

Natürlich sind dies nur Beispiele, Ihrer eigenen Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Ich wünsche Ihnen Alles Gute!

Quellen:
Ch. Mendle, S. Opitz-Kreuter; „Das Hebammenbuch“, 5. Auflage, Schattauer-Verlag, S. 91
https://de.depositphotos.com/101121998/stock-illustration-infographic-about-baby-size-during.html
https://www.onmeda.de/schwangerschaft/10-ssw.html
https://flexikon.doccheck.com/de/Embryonalzeit
https://flexikon.doccheck.com/de/Synapse
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/schwangerenvorsorge/

Diplom-Medizin-Pädagogin und Hebamme
Wanda Unger ist Diplom-Medizin-Pädagogin und Hebamme. Seit vielen Jahren begleitet sie junge Familien durch die Zeit der Schwangerschaft bis zum 1. Lebensjahr ihrer Babys. Für unser Portal schreibt sie Fachtexte rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillzeit und Babypflege. Als Mutter und Hebamme ist es ihr wichtig, den Familien den Start in den Alltag mit dem neuen Familienmitglied zu erleichtern.
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Wanda Unger ist Diplom-Medizin-Pädagogin und Hebamme. Seit vielen Jahren begleitet sie junge Familien durch die Zeit der Schwangerschaft bis zum 1. Lebensjahr ihrer Babys. Für unser Portal schreibt sie Fachtexte rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillzeit und Babypflege. Als Mutter und Hebamme ist es ihr wichtig, den Familien den Start in den Alltag mit dem neuen Familienmitglied zu erleichtern.
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